Freitag, 12. November 2010

Gruselkabinett - 44 / 45 - Berge des Wahnsinns (Titania Medien)


Gruselkabinett - 44/45 - Berge des Wahnsinns (Titania Medien)


Schon seit längerer Zeit sind die beiden Hörspiele zum H.P. Lovecraft Klassiker „Berge des Wahnsinns“ erhältlich. Nachdem mir die ersten Hörspielversionen von „Der Fall Charles Dexter Ward“ und „Der Tempel“ bereits recht zugesagt haben und ich auch sonst das ein oder andere Hörspiel der Reihe durchaus genießen konnte, hab ich mich schon seit der Ankündigung dieses Titels extrem auf diesen gefreut. Ob er meinen Erwartungen standhalten konnte? Nun ja, schauen wir mal.

Die Story handelt von einer Expedition in die unwirtliche Landschaft der Arktis. Hier entdecken Wissenschaftler ca. 2 m große, pflanzenähnliche Lebewesen, die sich scheinbar seit grauester Vorzeit an diesem Ort befinden. Weitere Nachforschungen und Obduktionen geben neben neuen Erkenntnissen auch immer wieder Anlass zu Spekulationen über die Herkunft und das Leben dieser Kreaturen. Nachdem ein von der Expedition abgestelltes Team zur Erforschung dieser Wesen auf bestialische Art dezimiert und zum Teil auch seziert wird, macht sich Expeditionsleiter William Dyer zusammen mit dem Studenten Larry Denforth daran, den Tatort zu begutachten. Im Verlauf dieser Untersuchung finden sie eine Uralte Tempelanlage und beginnen nach und nach das Rätsel um die Kreaturen zu entschlüsseln.

Soviel zum Plot. Handwerklich ist das Hörspiel, ganz in der Tradition der Reihe, wieder sehr hochwertig ausgefallen. Die Sprecher, allen voran Reiner Schöne als Professor Dyer, leisten solide Arbeit, die Geräuschkulisse ist stimmungsvoll, gleiches gilt teilweise für die Musik. Warum nur habe ich dann so ein Problem mit diesem Hörspiel? Nun, weil ich finde, dass mit der Lauschrausch Version einige Jahre zuvor eine bereits absolut stimmige Hörspielfassung erschienen ist, die das Grauen der in der Tempelanlage gewonnen Kenntnisse meiner Meinung nach sehr viel besser rüberbringt. In der Gruselkabinett Version werden diese irgendwie nur mal eben so schnell in nem Nebensatz abgespeist und dann noch mal n paar Action Sequenzen eingeworfen. Der wirkliche Wahnsinn und Schrecken sowie der Verlust des menschlichen Verstandes angesichts des erlebten Grauens, der ja nunmal zentrales Merkmal von Lovecraft ist, verpufft so einfach. Ich will hier nicht zu sehr ins Detail gehen, aber ich finde Titania Medien haben hier ne Menge Potential verschenkt. Zwar gibt es auch gute Momente in diesem Hörspiel, so wie etwa zum Ende der ersten Folge und die erste Hälfte der zweiten, aber insgesamt hinterlassen die beiden Episoden keinen bleibenden Eindruck bei mir.

Für die handwerklich solide Umsetzung gebe ich 5 von 10 Sanity Points

Ach so: Wer noch mehr von Lovecraft hören will, dem empfehle ich Heinz von Cramers Hörspiel „Lovecraft“ in dem der Autor selbst durch einige seiner Geschichten reist.