Mittwoch, 19. Januar 2011

Nintendo 3DS - RoundUp

Da ist er also nun, naja so halb jedenfalls, der neue Nintendo 3DS der heute detailliert auf einem Presseevent von Nintendo vorgestellt wurde. Eins vorweg, für Kenner von Tech-Pressekonferenzen erinnerte mich dieses Nintendo-Event irgendwie sehr stark an die vergleichbaren Veranstalltungen einer Obstfirma aus Cupertino/Kalifornien. Viel Musik, viele Adjektive und einige Videos. Doch was wird der N3DS wirklich bringen? Das Hauptfeature des neuen Nintendo Handhelds steht, wie war es anders zu erwarten im Mittelpunkt des Interesses. Kann das 3D ohne die nervigen Shutter-Brillen wirklich begeistern oder ist es nur anfangs nett und später einfach nur schmerzhaft für den Kopf. Diese Frage konnte auch die Pressekonferenz nicht völlig klären, da die neue 3D-Technologie logischerweise auf 2D-Bildschirmen nicht präsentiert werden kann.
Aber zunächst zum System selbst. Der neue N3DS hat in Sachen Form und Buttonlayout viel von den gefühlt 4 Vorgänger Generationen (NDS, NDSLite, NDSi , NDSiXL) übernommen. Es gibt, wie gewohnt zwei Bildschirme, die bekannten 4 Buttons (A,B, X,Y – fast schon nostalgisch), zwei Schultertasten, ein Steuerkreuz und einen Knopf zum Einschalten. Neu dagegen ist ein digitaler Analogstick der sich oberhalb des Steuerkreuzes befindet und sich nach Angaben einiger Tester trotz seiner flachen Form gut steuern lässt. Die Start und Select-Taste sind zusammen mit dem neuen Home-Button unter den Touchscreen gerutscht und dienen dort unter anderem zum schnellen Wechsel ins Hauptmenü, ähnlich wie bei modernen Smartphones. Anders als bei seinen Vorgängern hat der neue Nintendo drei Kameras, eine innen und zwei außen. Dadurch wird die Aufnahme von 3D Fotos ermöglichen, ein nettes Feature das allerdings darunter leidet das die Kameras alle mit grade mal 0,3 Megapixel auflösen was 2011 wirklich nicht mehr nötig gewesen wäre.
Was wäre ein guter Handheld ohne Displays? Genau, ein teurer Briefbeschwerer und aus diesem Grund hat auch der N3DS gleich zwei von der Sorte. Einen resistiven Touchscreen mit 3,0 Zoll und einer Auflösung von 320x240 px auf der Unterseite und ein weiteren 3,52 Zoll 16:9 Bildschirm für die 3D-Darstellung an der Oberseite des Gerätes. Die Technik arbeitet hier vereinfacht gesagt mit zwei übereinander liegenden LCD-Bildschirmen mit jeweils 400×240 px auf denen sich ein Raster befindet, dass jeweils ein Bild für das linke und eins für das rechte Auge darstellt, hierdurch wird ein plastischer 3D-Effekt erzeugt. Links und rechts des Displays befinden sich die Lautsprecher und ein neuer Schieberegler den Nintendo marketinggetreu als 3D-Depth-Slider bezeichnet. Hiermit wird es ermöglicht den 3D Effekt in seiner Intensität zu verringern oder vollkommen abzuschalten. Eine nette Anekdote dazu war die kürzlich im Internet veröffentliche Anfrage an Nintendo of America ob die Technik gesundheitliche Risiken mit sich brächte, worauf hin die Antwort kam, dass man den 3D Effekt höchstens 4 Stunden am Stücken und kleine Kinder diesen gar nicht nutzen sollten. Auch wenn die genauen gesundheitlichen Auswirkungen der 3D-Technik bisher nicht bekannt sind gehören gute alte 10 Stunden ‚Game Boy‘-Odysseen in 3D wohl der Vergangenheit an und das nicht nur wegen der 3D Technik. Nintendo hat sich nämlich überlegt, und ich bitte die Subjektivität hier zu entschuldigen, dass es doch wunderbar wäre wenn man die meiste Zeit mit dem Tragbaren Handheld an der Steckdose verbringt und gab dem N3DS einen Akku mit großzügigen 1300mAh, was bei Nutzung von 3DS Spielen, so der Hersteller selbst, für etwa 3 bis 5 Stunden Spielspaß reichen soll. Alle weiteren Daten und Fakten sind in einer Auflistung unter diesem Artikel zu finden.
Das Innenleben des Nintendo 3DS hat einen großen Schritt nach vorne gemacht. Es kommt ein neuer Grafikprozessor zum Einsatz der besonders für die Darstellung des 3D- Effektes und für Spiele in höherer Auflösung geeignet ist. Darüber hinaus wurde auch die Onlinefähigkeit etwas erweitert, war dies doch in der Vergangenheit noch Nintendos Schwachpunkt gibt es nun neben dem implementierten Browser, einen Modus der es dem 3DS erlaubt, wann immer er sich in einem bekannten WLAN befindet neue Inhalte für bis zu 12 Spiele herunterzuladen. Außerdem ist es endlich nicht mehr nötig für jedes Spiel einen eigenen Freundschaftscode austauschen zu müssen. Es wird nun einen einzigen Systemcode geben, der für jedes Spiel als Identifikation im Onlinespiel genügt.
Die angesprochene Grafikpower des neuen Nintendo Handhelds hat eine Reihe von namenhaften Entwicklern dazu gebracht einige ihrer bekannten Franchises zum ersten Mal auf einer tragbaren Konsole von Nintendo anzubieten. Das komplette Start LineUp sieht wie folgt aus.
  • Super Street Fighter IV 3D Edition
  • Rayman 3D
  • Splinter Cell 3D
  • Combat of Giants
  • Asphalt 3D
  • Rabbids 3D
  • Ghost Recon: Shadow Wars
  • James Noire`s Hollywood Crimes
  • Driver Renegade
  • PES 2011 3D
  • Pilotwings Resort
  • Nintendogs & Cat,
  • Steeldiver
  • Ocarina of Time 3D
  • Kid Icarus: Uprising
  • Dead or Alive Dimensions
Die beiden einzigen Titel die bei mir die Daumen jucken lassen sind Kid Icarus: Uprising und Ocarina of Time 3D beides Urgesteine in der Nintendo-Geschichte. Auch wenn ich Ocarina of Time gefühlte hundert Mal durchgespielt habe, freue ich mich trotzdem auf eine liebevoll Umsetzung mit verbesserter Grafik und einem Spritzer 3D. Kid Icarus ist aus dem Grund hervorzuheben, da es seit sehr langer Zeit die erste Fortsetzung dieser beliebten Franchise um den gefallen Engel Pit ist. Das Gameplay macht einen sehr actionreichen und schnellen Eindruck außerdem ist die Kombination aus laufen und fliegen in den Kämpfen gut umgesetzt worden.

Neben den Spielen die am Launchtag verfügbar sein werden gibt es eine Reihe von Apps die auf dem Betriebsystem des Nintendo 3DS vorinstalliert sein werden. Welche Software genau auf dem Gerät installiert ist, könnt ihr in der folgenden Liste überprüfen:

"AR Games: Augmented Reality
Erleben Sie, wie Spiele vor Ihren Augen in drei Dimensionen zum Leben erwachen!

Face Raiders
Sammeln Sie Fotos von den Gesichtern Ihrer Freunde und treten Sie dann in diesem rasanten Action-Spiel gegen sie an!

Nintendo 3DS-Kamera
Machen Sie 3D-Fotos von Ihren Freunden und Ihrer Familie.

Nintendo 3DS Sound
Bearbeiten und spielen Sie mit Klängen.

Mii-Maker
Erstellen Sie Ihren eigenen Mii-Charakter mit oder ohne Fotovorlage, und übertragen Sie ihn auf den Nintendo 3DS eines Freundes!

StreetPass Mii-Lobby
In dieser Lobby versammeln sich Mii-Charaktere, die man über StreetPass erhalten hat. Hier können Sie die Profile anderer Nintendo 3DS-Spieler über ihr Mii-Charakterprofil ansehen und z.B. erfahren, aus welchem Land und welcher Region sie sind und welches Spiel sie zuletzt gespielt haben.

Aktivitätslog
Behalten Sie Ihr Gehverhalten im Lauf des Tages im Auge und sehen Sie sich Ihre Spiele-Historie und -Statistik an."


Ob der Nintendo 3DS nun der große Erfolg wird den Nintendo sich erhofft bleibt abzuwarten. Hat das Traditionsunternehmen doch seine Hausaufgaben in einigen Kategorien sehr gut gemacht, gibt es an anderer Stelle unverständliche Einsparungen (Akkulaufzeit). Bleibt abzuwarten wie sich das System gegen starke Konkurrenz von Sony und Apple mit innovativer 3D Technik durchzusetzen vermag. Ein abschließendes Urteil bleibt offen, da wir alle erst am 25. März 2011 in den Genuss kommen dieses kleine Stück Technik in den Händen zu halten.

Um nur abschließend einen Gedanken mit euch zu teilen, ich fühle mich beim Design des Nintendo 3DS sehr stark an den ersten Nintendo DS (Brotkasten) erinnert, was mich dazu bringt zu fragen wann kommt wohl der Nintendo 3DS Lite ;)

Facts & Dates
• Ein autostereoskopisches 3D-Display mit einer Diagonale von 3,53 Zoll auf der Innenseite des Deckels, das ohne spezielle Brille genutzt werden kann. Die Auflösung des 3D-Displays beträgt insgesamt 800×240 px, d. h. 400×240 px für jedes Auge. Die Intensität der 3D-Darstellung wird über einen Schieberegler stufenlos einstellbar und abschaltbar sein. 3D-Darstellungen können auf Dauer über ein Passwort deaktiviert werden. Nintendo empfiehlt dies ausdrücklich Eltern, die Kleinkinder mit dem Gerät spielen lassen.

• Ein 3 Zoll großer, berührungsempfindlicher Touchscreen. Die Auflösung des Touchscreens beträgt 320×240 px.

• Grafikchip: Der 3DS verwendet "PICA200"-Prozessortechnologie des japanischen Unternehmens Digital Media Professionals.

• Die Steuerung ähnelt der des Nintendo DS, wurde jedoch durch einen Analog-Stick, genannt Circle Pad, ergänzt.

• Bewegungssteuerung ist über einen Beschleunigungssensor und einen Gyrometer integriert.

• Die Tasten "Start" und "Select" sind an der Unterkante des Touchscreens angeordnet. Außerdem findet man dort ähnlich wie bei der Wiimote eine "Home-Taste".

• Kameras: Der 3DS wird mit drei Kameras ausgestattet sein, von denen sich zwei auf der Außenseite der Konsole befinden und Fotos in 3D ermöglichen. Alle Kameras haben eine Auflösung von 640×480 px (0,3 Megapixel).

• Vernetzung: Die Wi-Fi-Anbindung wurde ausgebaut, so dass man sich nun mit anderen 3DS-Systemen verbinden kann und z.B. das Austauschen von Highscores möglich ist. Der Nintendo 3DS wird immer online sein, sogar im Stand-By-Modus, um Spielupdates, etc. herunterzuladen. Das 2,4-GHz-Band wird unterstützt.

• Medien: Die Spielmodule können nun bis zu 8 GB groß sein. Des Weiteren werden SD-Karten als Speichermodule unterstützt. (anm. es liegt laut Nintendo eine 2GB SD-Karte bei)

• Gewicht: 227 Gramm.

• Batterie: Lithium-Ion-Akku mit 1300mAh. Laut Nintendo wird der Akku beim Abspielen von 3DS-Spielen 3-5 Stunden, bei DS-Spielen 5-8 Stunden lang halten. Diese Angaben sind bezogen auf die höchste Helligkeitsstufe.

• Abmessungen: 13,5 cm lang; 7,4 cm breit; 2 cm hoch.

• Release Europa: 25. März 2011
Quellen: wikipedia.de, nintendo.de