Dienstag, 31. Mai 2011

White Scorpions - 0 - Der Anfang (iListen)

White Scorpions - 0 - Der Anfang (iListen)

Die vier Jugendlichen Ben, Cora, Elisa und Kurosaki sind nicht gerade davon begeistert, von einer Geheimorganisation zum Team „White Scorpions“ gemacht zu werden. Doch hat jeder der vier ganz spezielle Kräfte, die alle zusammen benötigt werden um die Welt von drohendem Unheil zu bewahren. Wohl oder Übel müssen die Vier sich zusammenraufen.
Da die drei ??? im Moment fast nur Mist bauen (von einigen Aussreißern einmal abgesehen) und TKKG, nun ja, TKKG sind, wollte ich mich mal weiter umschauen, was denn aktuell an Alternativen im Bereich Jugendhörspiel zu haben ist. Besonders auch in Anbetracht der Tatsache, dass oben genannte Serien hauptsächlich von Erwachsenen gehört werden, die die Hörspiele bereits aus ihrer Kindheit kennen und somit Nostalgie die treibende Kraft bei Kauf, Konsum und Kritik zu sein scheint. So wollte ich diesmal eine Serie hören, die nicht bereits seit über 20 Jahren besteht und deren Fanbase der Serie selbst die schlechtesten Folgen verzeiht. Zusätzlich wäre es auch nett, wenn diese Serie von einem kleinem Label kommt, da man bei den etablierten Labeln häufig nach ähnlichen Vorgehensweisen neue Serien produziert (wenn überhaupt). Irgendwann wurde ich auf das Label „iListen“ gestoßen und eins der Hörspiele, das mir ins Auge fiel, gehört zur Serie „White Scorpions“ Also mal Folge 0 und 1 angehört, die man meiner Meinung nach beide direkt hintereinander hören sollte, weshalb ich auch beide in einem Review besprechen wollte, da diese aber für sich schon lang genug sind gibt es hier nun doch erstmal den Prolog zur Serie.

Sequenz 0: Der Anfang
Den Plot habe ich ja bereits im Intro angeschnitten und würde jetzt gerne ins Detail gehen, an viele Details erinnere ich mich nur leider nicht mehr. Ich versuchs trotzdem mal. Antares ist sauer auf ihren Zwilligsbruder Ares, da der so gerne Kriege führt , in denen bekanntermaßen ja jede menge Meschen ums Leben kommen. Also bekämpft sie ihn mit ihrem Team „White Scorpions“, woraufhin der sein Team „Black Scorpoins“ gründet (Uhhh, kreativ), die sich nun über die Jahrhunderte bekämpfen. Die vier Jugendlichen Ben, Cora, Elisa und Kurosaki haben durch jede Menge Zufälligkeiten, wie Sternzeichen, Geburtsort etc. (ehrlich, die Liste ist noch länger und unsinniger, als dass ich sie hier niederschreiben möchte) ihre Superkräfte erhalten und werden von den „White Scorpions“ rekrutiert und müssen nun mitmachen.

Ging ja doch ganz gut das Zusammenfassen. Und um genau zu sein, war das auch schon die ganze Folge 0. Viel mehr passiert nicht. Diese Folge dient wirklich nur zur Erklärung der Hintergründe. Da diese jedoch nicht besonders umfangreich sind, ist die Folge entsprechend kurz. Ich würde gerne sagen, dass sie auch dafür genutzt wird, die Charaktere einzuführen, aber das passiert so nicht. Sie sind halt einfach alle da, zicken sich gegenseitig an und dann kommt ein Agent, der natürlich ein Agent ist, da er ja nen schwarzen Anzug trägt und ne Sonnenbrille aufhat und erzählt ihnen erstmal allen wer sie sind. Natürlich erzählt er ihnen (und natürlich dem Hörer) auch, was ihre Aufgaben und Kräfte sind und sagt ihnen auch, dass sie jederzeit aussteigen können, die Gegenseite das aber nich interessieren würde und sie trotzdem angreifen würde, weshalb sie lieber bleiben sollten, um zu lernen sich zu verteidigen (aber natürlich alles ohne Druck).

Die Charaktere sind so farblos, wie sie nervig sind und deren einzige Dialoge, sich entweder darum drehen, wie sehr sie sich nicht leiden können, wie doof das alles ist oder das sie ganz allgemein keinen Bock haben. Hmm eigentlich ganz normal für Teenager.
Trotzdem nervt es wie Hölle und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Zielgruppe (laut Info wird die Serie für Kinder ab 10 Jahren empfohlen) das weniger anstrengend finden wird. Die Dialoge und Sprüche sind unter aller Kanone. Wie immer, wenn erwachsene Autoren versuchen Jugendliche mit ihrer Sprache und ihrer Lebenswelt darzustellen, ist das große Scheitern schon vorprogrammiert. Und wie nicht anders zu erwarten ist das Ergebnis auch mehr als peinlich. Es hört sich oft danach an, dass hier einfach in den Duden für Jugendsprache (allerdings eine Ausgabe von 2005) und in den Fernseher geschaut wurde und dann alles was man behalten hat irgendwie in die Dialoge eingebaut wurde.
Nach dieser Gurke wollte ich natürlich wissen, wer denn dafür verantwortlich ist. Nach kurzem Blick ins Info-pdf springt mir der Name Kari Erlhoff ins Auge. Ja eben jene Kari Erlhoff, die bereits die unsäglichen drei ??? Folgen „Tödliches Eis“ und (noch viel schlimmer) „Der Biss der Bestie“ verbrochen hat. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mir das mit dem reviewen der „White Scorpions“ vielleicht noch mal genauer überlegt. Ich will Frau Erlhoff hier gar nicht angreifen, aber bislang kann ich noch nichts positives an ihrer Arbeit finden. Die Misere bei den drei ??? kann man natürlich nicht nur ihr vorwerfen, da haben viele andere Autoren vor ihr auch schon Mist gebaut. Für diese Serie scheint sie allerdings allein verantwortlich zu sein und das, was hier schief läuft ist ganz allein ihr anzukreiden. Nun gut, sie ist noch nicht so lange als Autorin tätig und lernt es vielleicht noch, zumindest hoffe ich das.

Die Sprecherleistungen sind okay. Nichts Tolles, aber da die Hauptdarsteller ja noch jung sind will ich darüber hinweg sehen. Einen Totalausfall gibt es allerdings auch nicht.
Über die Musik kann ich auch nicht viel schreiben, da die auch im Mittelmaß vor sich hin dümpelt.

Ich kann diese Serie wirklich niemandem empfehlen, gebe aber zu bedenken, dass sich mein Geschmack auch oftmals von dem anderer Hörspiel Fans stark unterscheidet, was im Übrigen nicht wertend gemeint ist, sondern einfach eine Abweichung persönlicher Vorlieben und Erwartungen.

3,5 von 10 ausgelutschten Klischees