Samstag, 29. Oktober 2011

Morgan Freeman: Mysterien des Weltalls - Staffel 1 (2010/11) [Polyband]

Morgan Freeman: Mysterien des Weltalls - Staffel 1 (2010/11) [Polyband]

Mysterien des Weltalls ist eine achtteilige Dokumentationsreihe des Discovery Channels. Mitproduziert und moderiert von Morgan Freeman behandelt die Serie auf ca. 360 Minuten die derzeitig gängigen Theorien zum Leben, der Welt und allem, versucht jedoch auch immer abweichende Theorien verständlich vorzustellen. So wird z.B. nach außerirdischem Leben gesucht, die Möglichkeit von Zeitreisen abgewägt und die Erkenntnislage zur Dunklen Materie erörtert.

Ja, man! „Morgan Freeman erklärt einfach alles“ - Staffel 1. Ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut, dass Polyband diese Serie auf Blu-ray veröffentlicht. Zum einen weil das Thema durchaus interessant ist, zum anderen natürlich aufgrund Freemans, der die Serie zu etwas Besonderem machen sollte. Umso enttäuschender ist es, dass man, sobald man auf die englische Tonspur wechseln will, auf ein recht großes Problem stößt. Die Tonspur ist nicht vorhanden. Das mag darin begründet sein, dass die Serie nur auf einer Blu-ray daherkommt und sich somit alle 8 Folgen auf dieser tummeln. Da war wohl kein Platz mehr für Morgan Freeman. So muss man sich damit zufrieden geben, dass er ab und zu mal zu sehen und im Hintergrund zu hören ist. Als deutschen Erzähler hat man sich Benjamin Blümchen bzw. Mr. Crabs geangelt, was ja recht amüsant ist, aber im ersten Moment etwas eigenartig wirkt. Tööörööööö.
Hat man diese Enttäuschung erstmal weggesteckt, bemerkt man recht schnell, dass die Bildqualität etwas schwankt. Archivaufnahmen kann man ja aus der Betrachtung streichen, aber bei dem neuen Material sind teilweise Aufnahmen dazwischen, bei denen es an Schärfe fehlt oder das Bild etwas zu körnig ausfällt. Das hätte besser laufen können, beeinträchtigt aber alles in allem nur wenig.
Der Folgen beginnen gerne mit einer kleinen Anekdote seitens Freeman. So erzählt wie er als kleines Mädchen nachts nicht schlafen konnte, weil er das Gefühl hatte, das irgendetwas, dass er nicht sehen konnte im Raum ist. Dies wird als Einladung erachtet, Dunkle Materie und Dunkle Energie zu erklären. Die Konzepte werden generell zu Beginn gemächlich eingeführt, verstricken sich jedoch schnell sehr stark, so dass man vielleicht nicht immer ganz mitkommt. Gerade die Folgen „Schwarze Löcher“ und „Ewige Finsternis“ sind ungemein interessant, aber auch schwindelerregend. Zumindest, wenn man sich gewisser Grundprinzipien, die derzeit als Wahrheit angenommen werden können, bewusst ist, aber nicht unbedingt neueste Theorien und Erkenntnisse verfolgt hat.
Der Stil ist locker, aber erpicht, viel Wissen so genau und verständlich wie möglich zu transportieren. Es ist immerhin eine Dokumentationsreihe, die auch unterhalten soll. Wirklich gut ist, dass sie nie ins Esoterische abrutscht. Natürlich wird das ein oder andere Mal das menschliche Selbstverständnis in einem so unfassbar und aufgrund unserer beschränkten Natur nie wirklich erfahrbar großen Universum in Frage gestellt, aber die wirklich wilden und nicht mehr ganz objektiven Theorien werden sich für die letzte Folge „Gibt es einen Schöpfer?“ aufgehoben. Hierbei wird „Gott sei Dank“ keine Stellung bezogen, wie es nicht bei jeder Produktion selbstverständlich wäre. ;)

Hat man sich erstmal mit der Tatsache angefreundet, dass die Ausstattung der Blu-ray recht mager ausfällt (keine Extras) und man auch nicht auf das sanfte Brummen Freemans Stimme umschalten kann, bekommt man eine gute und faszinierende Dokumentation.

7,4 von 10 Physiker mit enorm ausgeprägtem Spieltrieb