Samstag, 29. Juni 2013

Popeye the Sailor Meets Sindbad the Sailor (1936)

Popeye the Sailor Meets Sindbad the Sailor (1936)

Auf einer Insel, die auf dem Rücken eines Wals zu finden ist und von schrecklichen Monstern bewohnt wird, herrscht Sindbad der Seefahrer. Er herrscht auf derart grausame Art, dass sogar Löwen, Tiger, Drachen, Schlangen, ein zweiköpfiger Riese, sowie der gigantische Vogel Roc sich von ihm herumschubsen lassen. Durch sein Fernrohr sieht er Olivia, Wimpy und Popeye, die nicht weit entfernten an der Insel vorbeischippern. Er will sofort Olivia haben und lässt sie von Roc entführen, der im selben Zug noch das Schiff der Truppe versenkt. So was lässt Popeye sich natürlich nicht gefallen. Während Wimpy mit seinem Hackfleisch Häcksler eine arme Ente verfolgt. Verhaut Popeye die Monster der Insel und schließlich auch Sindbad. Wird er seine Olive retten können?

Beim schauen der neuen BBC Sindbad Serie überlegte ich wann Sindbad zum ersten mal in bewegten Bildern zu sehen war. Dabei stellte sich heraus, dass es in diesem Popeye Cartoon aus dem Jahre 1936 war. Dabei handelt es sich um einen 16-minütigen Dave Fleischer Cartoon von Paramount. Wie von Fleischer gewohnt, darf man auch hier Animationen erwarten, die den damaligen Technikstand um viele Jahre voraus waren. Die Eröffnungsszene wartet mit extremer detaildichte und einem sehr guten Tiefengefühl auf. Das Bild wirkt sehr plastisch und dreidimensional. Aber nicht nur die Hintergründe sehen wundervoll aus. Jede der Bestien wurde sehr flüssig animiert, was man schon alleine an den geschmeidigen Bewegungen der Schlangen erkennen kann.

Aber nicht nur technisch ist dieser Cartoon sehr gelungen. Die Handlung ist abgedreht und urkomisch. Wimpy jagt die Ente, Popeye röstet erst Roc über einem Vulkan und nimmt sich dann Bluto an und dann ist da noch der zweiköpfige Riese, der sogar ein Schlaflied singen darf. Da es sich um ein Musical handelt dürfen auch die anderen Charaktere ein Liedchen summen. Am besten gefällt mir dabei wie Bluto darüber singt das er ein Fiesling ist. Lou Fleischer war genauso wie in “Popeye the Sailor Meets Ali Baba's Forty Thieves” nicht nur für die Stimme von Wimpy zuständig, sondern erschuf auch die musikalische Untermalung des Cartoons. Wie seit 1935 üblich war, spricht Jack Mercer Popeye, was er von da an noch einige Jahrzehnte getan hat. Ebenfalls bekannt war Mae Questel als Olivia. Allerdings werden die meisten sie eher als Stimme von Betty Boop kennen, die sie von 1931 sogar bis 1988 in “Falsches Spiel mit Roger Rabbit” gesprochen hat. Blutos Voice Acting übernahm damals noch Gus Wickie, der von Beginn an Bluto gesprochen hat, bis er schließlich 1938 verstorben ist.

Wie die meisten anderen Fleischer Cartoons gibt es nichts auszusetzen. Die Zeichnungen sind mit das beste was man zu der Zeit sehen konnte, das Voice Acting ist klasse, auch wenn die Schauspieler bei weitem keine ausgebildeten Sänger sind, die Story ist spannend und lustig und voll mit der herrlich übertriebenen Gewalt wegen der wir alte Cartoons so lieben.

7,5 von 10 angekettete Löwen