Donnerstag, 23. Januar 2014

Chew #7 - Faule Äpfel (Cross Cult)

Chew #7 - Faule Äpfel (Cross Cult)

Dieser Band enthält die US-Hefte Chew #31-#35.

Nach langer banger Zeit ist cibopathische Bundesagent Tony Chu endlich wieder aus dem Koma. Erschüttert muss er vom Mord an seiner Zwillingsschwester Toni erfahren. Aber weder von seinen körperlichen, noch von seinen seelischen Wunden darf er sich in Ruhe erholen. Schon gleich nach den Bestattungsfeiern ruft ihn die Pflicht. Mit seinem neuen Partner Colby, der auch sein ehemaliger Partner ist gilt es einen gefährlichen Killer Energydrink aufzuhalten. Eine Sekte von Eierdotterverehrern, die seit der Vogelgrippe die einige Millionen Opfer gekostet hat immer einflussreicher wird, hat Energydrinks erfunden mit denen sie gegen alle vorgehen, die gegen die Staatlich veranlasste Hühner Prohibition verstoßen und die Federviecher noch weiterhin essen. Wenn man dieses Teufelszeug trinkt geht man einfach so in Flammen auf. Daher muss Tony jetzt auch viele abgefackelte Fettis untersuchen. Lange kann er sich mit der Hühner Fanatikern nicht rumärgern selbst nicht wenn sie sich Geiseln nehmen und einen mexikanischen Tortilla Ninja in ihren Reihen haben sollten.

Schließlich geht es darum seiner Familie den Gefallen zu tun den Tod seiner Schwester zu rächen. Dazu muss er aber den Vampir finden, der immer noch Fressbegabte auf der ganzen Welt sucht und ihnen ihre seltenen Begabungen entsagt.

Der neuste Chew Band besteht aus Essensvampiren, Pinguin Cthulhus, alte Leute Sex, den abgeschnittenen Zehen deiner Mutter und einem Mann der Wurfsterne aus Tortillas machen kann. Wem bisher nicht verstanden hat, dass Chew eine der lustigsten und gleichzeitig auch best geschriebensten Comicserien des derzeitigen Markts ist, kann ich auch nicht mehr helfen. Bei den Abenteuern von Tony bleibt nur selten mal ein Auge trocken, seltener ein Stein auf dem anderen und nie wird es geschmackloseren Humor über leckeres Essen geben. Layman schreibt aber nicht nur völlig abstrusen und makaberen Humor, sondern auch wirklich gute und besonders interessante Charaktere. Jeder ist für sich ein Original und wird auch emotional stets weiterentwickelt. So viel Tiefe traut man der Sache meist zuerst gar nicht zu. Abgesehen davon ist es aber einfach nur urkomisch. Immer wieder kommen die Charaktere in die unglaublichsten Situationen, die selbst für das Geschehen eines Comics merkwürdig erscheinen können. Darf wirklich niemand verpassen, der einen schlechten Humor hat.

Auch dem Auge muss ein Comic schmecken. Dazu sollte so ein Heftchen immer einen frischen und saftigen Eindruck machen. Dafür ist weiterhin Rob Guillory zuständig. Sein Artwork ist sicherlich kein feines Essen in einem französischen Feinschmeckerschuppen. Eher so was wie ein Besuch in der Suppenküche, dafür aber mit den lustigsten Leuten der Welt und bodenständiger ordentlicher Kost, die dir mit einem fiesen Lächeln auf den Tisch gedonnert wird. Naja und dann bekommt man halt ein Magengeschwür davon. Geil wars trotzdem und darauf kommt es ja an. Neben den famosen Charakterdesigns von Guillory sind es gerade seine schier unendlichen Minigags die er überall in den Hintergründen versteckt. Da werden Künstler aus seines Dunstkreis gefoppt, gemochte Serien wohlwollend zitiert und so mancher Schabernack getrieben.

Der Sammelband von Cross Cult erscheint natürlich als Hardcover und kommt mit einer Cover und Skizzen Galerie. Einzige Kritik an dem ganzen Ding ist letztlich eigentlich nur das Format. Teilweise ist es sehr schwer die kleinen Gags zu entdecken die im Artwork versteckt wurden. Geht im US-Format sehr viel einfacher. Davon abgesehen ein sehr schöner Release.

8 von 10 Männer, die lernen müssen “nein” zu sagen