Samstag, 25. Januar 2014

My Name Is 'A' by Anonymous (2012)


My Name Is 'A' by Anonymous (2012)

2009 erstach und strangulierte die damals fünfzehnjährige Alyssa Bustamante ihre neunjährige Nachbarin Elizabeth Olten. Neben dem äußerst jungem Alter der beiden schockierte damals vor allem wie offensichtlich die seelischen Qualen von Alyssa waren, die letztlich dazu führten was sie tat. Exploitation Regisseur Shane Ryan (Amateur Porn Star Killer 1-3) nimmt sich diesen medienwirksamen Mordfall vor und versucht filmisch aufzubereiten was zu der Tat führte.

Depression, Sadismus, Bulimie, Borderline, Suizid, Vergewaltigung, Gewalt. Von allem ist etwas dabei und am Ende soll dabei noch etwas herauskommen, was uns diesen extrem jungen Mordfall verständlicher machen soll herausgekommen ist dabei ein Film, der zwar durchaus verstörend ist, sogar ohne Gewalt zu zeigen, mehr als genau diese Schockwirkung bleibt dann aber nicht hängen.

Das größte Problem ist die sehr exploitative Herangehensweise an das Thema. Allein schon das wird die meisten Zuschauer abschrecken und selbst wenn man auf Schockkino steht, stellt sich doch die Frage ob man solch einen Film, der schließlich nichts weiteres ist als die Ausbeutung eines Mord an einem neunjährigen Mädchen, überhaupt schauen sollte. Vor der getöteten und ihren hinterbliebenen haben die Macher jedenfalls keinen Respekt. Sehr reißerisch werden viele Fakten nachgestellt die kurz vor dem Mord so geschehen sind. Anderes wird einfach so hinzugedacht und soll wohl dramatischer wirken. Mittendrin taucht so zum Beispiel das russische Popsternchen Teona Dolnikova auf und performed einen Song.

Zum anderen ist solch ein Film bei diesem Fall absolut nicht hilfreich. Bei vielen Ereignissen dieser Art fragt man sich was geschehen ist und eine fiktive, an das geschehen angelegte Erzählung kann dabei helfen das unbegreifbare fassbar zu machen. Hier gibt es aber keine Zweifel. Alyssa ist eine psychisch vollkommen verstörte und gestörte Teenagerin, der scheinbar unendlich viel schlimmes angetan wurde und die zudem nie einen Platz in der Welt finden konnte und auch ansonsten keinen sozialen Rückhalt finden konnte. Ihre Entwicklung hin zu einer immer soziopathischeren Person war auch real sehr klar zu erkennen. Da sie in Wirklichkeit sehr im Social Media Bereich unterwegs war. Sie hatte ein MySpace Profil, einen Twitter Account und bei Facebook und Youtube war sie auch vertreten. Überall dort postete sie Dinge sie sehr genau klar machen wie es ihr immer schlimmer ging und sie sich zu einer gefährlichen Person hin entwickelte. Ich würde also sagen lest euch einfach ein paar gute Artikel zu diesem Fall durch, falls ihr wirklich daran interessiert seid.

Der Film ist jedenfalls wenn überhaupt nur für Fans von Sicko Kram und auch da gibt es krasseres, auch wenn das hier schon sehr geschmacklos, mehr aber auch nicht ist. Die jungen Darsteller machen ihre Sache teilweise erschreckend glaubwürdig, die Dialoge schmerzen allerdings schon sehr und handwerklich ist der Film teilweise nur sehr schwer zu ertragen. Extreme Wackelkamera und einfach alles nur planlos drauflos gefilmt. Klar, soll dadurch der Look von Alyssas Youtube Videos nachgeahmt werden. Trotzdem nur schwer zu ertragen das ganze. Letztlich muss man den Film aber lassen das er nicht versucht moralisierend zu wirken und Alyssa nicht einfach nur als schreckliches Monster darstellt, sondern klar macht wie es er gegangen sein muss, dass sie zur Mörderin geworden ist. Ändert aber nichts daran das man hier von einem echten Verbrechen profitieren will und dabei leider nicht gerade feinfühlig durchs Beet poltert, gleichzeitig aber auch den Fehler begeht eigentlich gar nichts aussagen zu wollen.