Freitag, 24. Januar 2014

Years of the Beast (1981)

Years of the Beast (1981)

Stephen Miles (Gary Bayer) ist College Professor und nach einer Lesung bespricht er sich mit einem Kollegen. Plötzlich bebt die Erde und die Uni wackelt. Bevor er sich besinnen kann, steht er einfach ganz alleine da. Da wurde sein Gesprächspartner einfach so von Gott aus dem Dialoge weg geraptured. Fluchs macht er sich auf den Weg nach Hause und holt seine Frau ab. Gemeinsam reisen sie durch die Staaten und suchen nach Lebensmitteln, wobei sie weitere nicht erlöste Menschen in ihre Gruppe aufnehmen. Bald wird ihnen klar, dass Gott die Apokalypse in Gang gesetzt hat und gleichzeitig stellt sich der Präsident der vereinigten Staaten als der Antichrist heraus. Der muss natürlich aufgehalten werden, aber zum Glück meldet sich auch der Anti-Antichrist, auch Jesus genannt, an. Gemeinsam können sie die Apokalypse vielleicht noch etwas freundlicher gestalten.

In letzter Zeit fühlte ich mich so ungläubig. Daran hatte ich armes Atheistenschwein ziemlich zu knabbern, also musste mal wieder ein pfundiges Christenpropagandascience-fictenendzeitfilmchen angeschleppt werden. Meine Wahl viel auf “Years of the Beast”, ein 100-minütiges Stück profaner Propaganda von dem Schauspieler D. Paul Thomas, der hier seine erste und letzte Regiearbeit ablieferte. Die Handlung allerdings floss direkt aus Gott in das Buch der Offenbarung und von dort in Leon Chambers, der diese muntere Sage zu einem fabulös langatmigen Film werden lies. Auch Chambers hat vor und nach diesem Film keine Drehbücher mehr geschrieben. Gut so. Für ihn und für die Zuschauer.

Trotz der gähnenden Langweile, die dieses Machwerk versprüht, gibt es doch so manche denkwürdige Szene. Erstmal wäre da überhaupt der Fakt, dass die Leute mit ihren Klamotten entrückt werden. Normalerweise lassen sie ja nicht nur Atheisten, Andersgläubige und andere Untermenschen zurück, sondern auch ihre Plünnen. Ist aber trotzdem noch nichts weltbewegendes. Geiler waren da folgende Szenen, die ich einfach unkommentiert erwähnen möchte:

- Gott tötet eine Frau um sie davor zu bewahren vergewaltigt zu werden
- Attentäter schießen dem Präsidenten in den Kopf
- Essensvorräte werden im Sofa gefunden
- Zurückgelassene trauen einem Priester der nicht entrückt wurde
- Jesus beschießt einen dämonischen Polizisten (erkennt man an den Hörnern die ihm wachsen) mit Strahlen aus seinem unsichtbaren UFO.
- Ein weiterer von Dämonen befallenden Typ steht einfach nur rum, hat dabei aber einen Krebs um den Hals gehängt
- Eine Frau, die nicht entrückt wurde weil sie ihre Hunde schlecht behandelt hat, verfüttert ihre getötete Freundin an ihre Hunde und darf wegen dieser liebevollen Tat doch noch in den Himmel

Es war also zwar extrem öde, aber ich musste schon ein paar mal lachen oder wunderte mich. Manchmal kann man auch einfach nur über die Blödheit des Ganzen staunen, ein Erlebnis war es damit allemal. Erstaunt war ich auch über die Darsteller. Zum Beispiel wird der Eine oder Andere Sarah Rush (Kampfstern Galactica) wiedererkennen und auch Jon Locke kennt man vielleicht aus der Land of the Lost TV-Serie, wo er der Anführer der Echsenmenschen war. Erst im Nachhinein habe ich festgestellt, dass mir auch Jerry Houser bekannt war. Allerdings kenne ich nur seine Stimme, die er unter anderem Sweep, Sandstorm und Junkyard in der original Transformers Serie geliehen hat, aber ich in Darkwing Duck, G.I. Joe, Goofy & Max, Aladdin, Biker Mice from Mars und vielen anderen Cartoonserien war er als Sprecher zu hören. Stellt sich nur die Frage wie groß die Geldsorgen sein müssen, dass jemand an so einem Propagandawerk mitarbeitet.

Ein wirklich schlechter Film, aber ich habe bekommen was ich wollte. Die Handlung dreht an vielen Stellen total durch und lässt einfach alles eskalieren. Es gibt aber einige Momente die den Zuschauer staunen lassen und auch die Gewalt ist überraschend heftig für so ein christliches Werbefilmchen. Um aber als Trash wirklich unterhaltne zu können müsste man den Film mindestens um eine halbe Stunde kürzen, wenn nicht sogar noch viel mehr. Neugierige sollten ihr Glück aber einfach mal versuchen.

3 von 10 erschossene Ratten