Dienstag, 5. August 2014

Billy Bat #8 (Carlsen Manga)

Billy Bat #8 (Carlsen Manga)

10 Monate sind vergangen, seitdem Präsident Kennedy Opfer einer Verschwörung und erschossen wurde. Die Drahtzieher wurden nie erwischt und man redet sich mittlerweile auch ein, dass keine größere Verschwörung hinter dem Anschlag gesteckt habe. Kevin Yamagata ist mittlerweile dazu übergegangen einen recht schwachen satirischen Comic um die Figur Pontaro Fuji zu schreiben. Auch ansonsten versucht er sich so gut nur möglich vom Einfluss der schwarzen Fledermaus fern zu halten. Trotzdem führt sein Weg ihn erneut nach Japan. Ebenfalls auf den Weg nach Japan sind Jackie und ihr Vater Randy Momochi, die eine Japanreise bei einer Golden Cola Verlosung ergattern konnten. Derweil versucht Henry Charles Devivie in Japan ein ganzes Dorf zu kaufen. Kurz darauf sterben die Machthaber des Ortes, scheinbar hat Devivie noch etwas ganz anderes im Sinn.

Wir sehen, wie die Fledermaus nicht nur Kevin und einen alten Mangaka kontrolliert, sondern auch Jackie und den jungen Kevin, den zukünftigen Erben des Golden Cola Imperiums. Allein dieser Band zeigt also drei Generationen unter der Fuchtel der Fledermaus. Dabei bleibt es aber auch dieses mal nicht und so streut Naoki Urasawa einmal mehr viele Popkulturelle und Historische Referenzen ein. Dadurch wird die Geschichte noch reicher und die Welt, in der sie spielt hat wahnsinnig viele Überschneidungen mit der Realität. Das Ergebnis dieses fantastisch recherchierten Mysterythrillers ist eine ungeahnt tiefsinnige und reiche Erzählung.

Mitdenken ist dabei unentbehrlich, trotzdem wirkt der Manga nie zu verklopft oder überkompliziert. Der Haupthandlung kann man immer gut folgen wenn man aufpasst, nur wenn man wirklich all die kleinen Feinheiten verstehen möchte sollte am besten zwei mal den Manga zur Hand nehmen. Mich persönlich begeistert es jedes mal wieder, wie plötzlich Details wichtig werden, die noch vor einigen Bänden völlig nebensächlich wirkten, jetzt aber doch eine tiefere Bedeutung bekommen und mitunter sogar zu essentiell wichtigen Punkten werden können.

Gemeinsam mit seinem Ko-Szenaristen Takashi Nagasaki kann Urasawa wieder einmal einige tolle optische Ideen unterbringen. Ein einziges mal sieht man zu deutlich, dass sie einfach nur eine Fotographie übermalt haben. Abgesehen davon ist Billy Bat nicht nur fürs Hirn, sondern auch fürs Auge eine Wohltat. Vor allem die Charaktere sind immer wieder toll anzuschauen. Mal im klassischen Mangastil der Siebziger Jahre gehalten, mal eher realistisch und manchmal handelt es sich bei den Figuren auch nur um Karikaturen. Hinzu kommt noch der vollkommen andere Stil, wenn die Geschichte von unserer Welt in die Comics von Billy Bat übergeht. Hinzu kommen noch einige nette Spielereien mit Schatten, Licht und anderen Zeichenstilen, wie auch Skizzen und Rohzeichnungen.

Großartiger Manga, kann ich wieder nur allen auch nur ein wenig Interessierten empfehlen.

8,9 von 10 Kinder die nach Japan müssen