Freitag, 8. August 2014

Kosmokiller - Sie fressen alles (1983) [cmv-Laservision]


Kosmokiller - Sie fressen alles (1983) [cmv-Laservision]

In den Wäldern von New Jersey werden zwei Camper (Andrew Michaels & John Arndt) auf einen abstürzenden Meteoriten aufmerksam, der gar nicht weit von ihrem Zelt gelandet ist. Überall um das Gestein außerirdischem Ursprungs tummeln sich mysteriöse Würmer, die sich alsbald am Fleisch der wackeren Camper gütlich tun. Nicht viel später kommen die tödlichen Alienwürmer in einer nahegelegenen Kleinstadt an. Mittlerweile sind einige von ihnen deutlich größer geworden und dadurch nicht weniger hungrig nach noch mehr Menschenfleisch. Von einem alten Keller aus, über dem ein Horrorfilm fanatischer Teenager lebt, erobern die miesen Monster langsam den ganzen Ort und werden immer fetter und gefräßiger.

Lange lässt Douglas McKeown die Zuschauer seines einzigen Films nicht warten. Gleich in den ersten paar Minuten dieses etwas über 20.000 Dollar teueren B-Movies sehen wir wie die Aliens auf die Erde kommen, wie sie Menschen weghapsen und so weiter. Über zu wenig Tempo kann man sich vor allem während des Openingkills nicht beschweren. Auch danach ist der Streifen zu meiner Überraschung fitter gemacht als man denken möchte. Besonders die Effekte sind zum Teil verdammt gut und aufwendig geraten. Vom Vertrieb aus verpasste man den Kosmokillern in den USA damals auch den Alternativtitel “Return of the Aliens”, da man auf eine Fortsetzung des Alien Films spekulierte. Gar nicht mal so unpassend, da es ja auch die Idee gab den zweiten Alien Film auf der Erde spielen zu lassen. Unter anderem wurde diese Prämisse ja auch in dem Exploiter “Alien 2: On Earth” aufgegriffen. Hier sind es aber gerade die kleinen Würmchen, die gerne mal sehr an frisch aus ihrem Wirt gekrabbelte Aliens Erinnern oder viel mehr noch an die Parodie von eben diesen, die man in Mel Brooks Spaceballs sehen konnte.

Wie gesagt sind die Effekte großartig, gleichzeitig aber auch immer ein wenig müllig. Jedoch nie weil sie nicht gut gemacht währen, sondern weil man ihnen doch ansieht, wie viel man bei ihrer Entstehung tricksen musste um das Budget nicht zu sprengen. Außerdem ist es auch richtig schön blutig und einige Szenen verfehlen auch heute ihre Wirkung nur selten. Neben feinen Animatronics und verschiedenen Handpuppen gibt es noch eine Stop Motion Szene die nur dank Tim Hildebrandt realisiert werden konnte. Ohne Hildebrandt wäre der Film aber eh nie entstanden da er nicht nur produzierte, sondern auch sein eigenes Haus als Drehort hergegeben hat. Übrigens handelt es sich dabei um den selben Herrn Hildbrandt, der auch durch Arbeiten für DC und Marvel, vor allem aber für sein originales Star Wars Poster und seine atemberaubenden Fantasy Illustrationen bekannt wurde, mit denen er unter anderen Klassiker wie “Herr der Ringe” und Terry Brooks “Das Schwert von Shannara” bebilderte.

Die Darsteller hingegen sind höchstens zweckmäßig. Über Andrew Michaels und den anderen Camper müssen wir natürlich gar nicht erst reden. Obwohl Michaels eigentlich doch ganz bemerkenswert ist. Schließlich waren die Kosmokiller sein erster Auftritt vor der Kamera und erst danach begann er in Pornos mit blumigen Titeln wie “Who Shaved Cassi Nova?” mitzuwirken. Charles George Hildebrandt, Sohn des produzierenden Zeichners zum Beispiel hat die Hauptrolle ziemlich sicher nur bekommen, da sein Vater finanziell alles in der Hand hatte. An seinem Talent lag es jedenfalls nicht. Dafür darf er in seinem Zimmer seine imposante Sammlung an Godzilla Merchandise, Horror Fanzines und alten Filmpostern präsentieren. Selbst Filme wie “Mole People” finden dabei Erwähnung. Ansonsten kennt man mit viel Glück vielleicht noch James L. Brewster aus seiner kleinen Nebenrolle in “Maniac”. Letztlich ist der Porno drehende Camper dann wohl doch der talentierteste Mensch am Set gewesen.

Die Handlung selbst ist schnörkellos und präsentiert uns die einfachste Alieninvasion Story die man sich vorstellen kann. Gefilmt ist die Angelegenheit dann aber eher im Stile eines Tierhorrorfilms und das Ergebnis ist vor allem kurzweilig und kann durchgehend unterhalten und trotz einiger kleinen Pannen sogar etwas Spannung aufbauen. Trashy aber mit Klasse.

Kosmokiller ist jetzt als #106 von cmv’s Trashcollection erschienen. Natürlich wie immer in einer hübschen Buchbox und mit zwei Covern zu bekommen. Als Bonus ist die Widescreen Version mit enthalten, es gibt einen Audiokommentar mit dem Produzenten Ted A. Bohus und dem Editor des Films, Marc Harwood. Aber das ist nicht alles, die DVD ist nämlich prall gefüllt. Außerdem bekommt ihr noch: Original Trailer, TV-Spot, Alternativer Anfang, Behind the Scenes, Probeaufnahmen, Featurette “Visit with tue Deadly Spawn”, Comic-Preview und eine Bildergalerie. Damit sollte die Veröffentlichung ziemlich gleich auf sein mit der Blu-ray Fassung von Elite Films.

6,7 von 10 wiedergeborene Elektriker