Samstag, 22. November 2014

Cyborg 009: The End of the Beginning (2013) [Sunfilm]

Cyborg 009: The End of the Beginning (2013) [Sunfilm]

Eine dystopische Zukunftsvision unserer Welt: Schon seit über 140 Jahren teilt ein kalter Krieg die Menschheit in einen Ost- und einen Westblock. Dazwischen steckt nur noch J-Country, ein vom Krieg zerrüttetes Stück Erde, auf dem die beiden Kontrahenten ihre Kämpfe austragen. Die Uhr steht kurz vor zwölf und der nächste Funke, könnte für den Ausbruch eines fatalen Atomkriegs sorgen. Gemeinsam mit anderen Cyborg Agenten soll #009-1 Mylene Hoffman (Mayuko Iwasa) für den Westen einen Wissenschaftler befreien. Dabei handelt es sich um den Erfinder der Cyborgs, wodurch gerade Mylene emotional einiges durchmachen muss um diesen Spezialauftrag zu erledigen.

009-1 war eine Science-Fiction Spionage Mangareihe von Shotaro Ishinomori, die von 1967-1970 im Weekly Manga Action Magazin veröffentlicht wurde und 1974 für kurze Zeit zurückkehren konnte. Ende der Sechziger liefen die dreizehn Folgen der ersten Realverfilmung auf Fuji Television und vor einigen Jahren folgte dann eine zwölfteilige Animeserie. Nun, pünktlich zu Ishinomoris 75. Geburtstag hat es auch der erste abendfüllende 009-1 Spielfilm zu uns geschafft.

Inhaltlich hat man sich sehr viel Spielraum gelassen. Denn so richtig viel haben Vorlage und Film nicht miteinander gemein. Genauso wie im Manga sind auch hier Mylene und ihre Cyborg Freundinnen sehr hübsch anzusehen, was von ihnen auch immer wieder gerne zu ihrem Vorteil genutzt wird. Das war es dann eigentlich auch schon. Was im Original noch stylishe Espionage, Thriller und Action in einem interessanten Science-Fiction Setting und viel Sexappeal war, wird hier zu etwas gänzlich anderem.

Von Thriller und Spionage ist hier nichts mehr zu merken. Stattdessen bekommt ihr hier nur Exploitation und Fan Service und zwar mit nonstop Action, plumpen Anzüglichkeiten und einigem Splatter. Alle Damen sind so leicht bekleidet wie es nur geht und alle Statistinnen tragen eigentlich immer nur Reizwäsche oder Bikinis. Bei den verschiedenen Kleidungstilen ist eigentlich für jeden Fetisch etwas dabei und es gibt auch genug Pantsu Action. Eigentlich gibt es keine längere Sequenz bei der nicht irgendwann auf Ärsche oder Brüste gezoomt wird. Irgendwann während der Kämpfe verlieren die Mädchen auch immer ihre Klamotten oder müssen sich ausziehen, damit sie mit ihren Brüsten schießen können. Ich sag nur Brustwarzen Artillerie.

Krass ist zudem der wirklich heftige Gewaltfaktor. In diesem Punkt war das Franchise zwar auch nie zu zimperlich, aber hier wird auch in Sachen Blut alles auf die Spitze getrieben. Alles recht cartoonig und wenig realistisch, teilweise trotzdem deftig. Was man dem Film aber lassen kann, ist das Koichi Sakamoto weiß wie man Martial-Arts Action kurzweilig auf Film bannt. Andererseits auch kein Wunder, schließlich filmt er schon seit langer Zeit unzählige Folgen für Ishinomoris Super Sentai / Power Rangers und auch Kamen Rider. So lässt sich der Film dann auch ganz gut beschreiben. Als eine überlange Power Rangers Folge, mit etwas größerem Budget, reißerischer Erotik und einer menge Blut.

Eigentlich könnte ich den Film beinahe gut finden. Leider sind die wenigen ersnten Momente schrecklich melodramatisch und peinlich und auch wenn ich durchaus ein sehr großer Fan von Exploitation bin und auch mit Fan Service nicht unbedingt ein Problem habe, hat man hier ein Level erreicht wo es einfach nur noch sexistischer Mist ist und wenig mit Unterhaltung zu tun hat. Als Fetisch Filmchen aber gerade dadurch vielleicht doch wieder ganz gut, aber eben als Mangaverfilmung ein glatter Reinfall. So ist es auch nicht zu verwunderlich, dass man die angestrebte 16er Freigabe nicht bekommen hat und stattdessen doch den roten Banner aufs Cover packen musste. Trotzdem bekommt man den Film über Sunfilm in einer ungeschnittenen Version, was zu begrüßen ist, schließlich wäre hier eine Cut Version verständlich gewesen, da das Zielpublikum durchaus im Teenyalter zu suchen ist. Zu guter letzt könnten die Effekte noch sehr viel Arbeit gebrauchen und sehen leider ziemlich billig aus, was zu einem leider sehr durchwachsenen Ergebnis.

Die DVD kommt, wie gesagt mit einer ungeschnittenen Version des Films. Abgesehen von einigen Trailern, unter anderem auch dem japanischen Originaltrailer zum Film gibt es keinerlei Extras, dafür sind Bild und Ton ordentlich und auch die deutsche Synchronisation ist nicht schlecht.

4 von 10 Schleckattacken