Sonntag, 21. Dezember 2014

Comtesse des Grauens (1971) [Anolis]

Comtesse des Grauens (1971) [Anolis]


Die Blutgräfin Elisabeth Nádasdy (Ingrid Pitt) ist grad erst frisch verwitwet. Schon mal nicht schön. Als sie dann auch noch feststellen muss, dass sie rapide altert ist ihre Stimmung endgültig im Keller. Durch einen Zufall bemerkt sie das es ihrer Haut sehr gut tut im Blut von Jungfrauen zu baden. Somit wird das zu einer ihrer liebsten Tätigkeiten. Folglich ist sie von nun an immer auf der Suche nach frischen Jungfrauen aus dem sie neues “Badewasser” gewinnen kann. Einer der Vorteile ihrer frisch gewonnenen Jugend ist der junge Liebhaber Lt. Imre Toth (Sandor Elès). Doch als immer mehr jungfräuliche Damen verschwinden und eine von ihnen blutleer im Wald gefunden wird, werden die Anwohner misstrauisch und beginnen Gerüchte zu verbreiten.

Schon öfter hat die Comtesse es in Form von einer abgenudelten VHS und auch auf DVD auf meinen Bildschirm geschafft. Doch obwohl ich dem Film viele Chancen gab, wurde ich nicht mit ihm warm und er wohl auch nicht mit mir. Es liegt zum einen daran, dass auch “Countess Dracula”, wie der Film noch ein Fünkchen reißerischer im Original heißt, die typischen Krankheiten aufweist, wie auch andere Filme der Hammer Studios aus dieser Zeit. Man stand im Konflikt um die Aufmerksamkeit zweier Generationen. Einerseits wollte die alte erfahrene Riege der Hammer Filme weiterhin klassischen Gothichorror hervorbringen, während die jüngeren Macher und vor allem das Publikum eine härtere Gangart verlangte, wie man sie bei der Konkurrenz zu sehen bekam.

So ist vieles an diesem Film versucht effekthascherisch und durchaus reißerisch geraten, während der Film in seiner Gesamtheit doch eher altbacken wirkt und auch damals schon etwas angestaubt war. Den Spagat schaffte Regisseur Peter Sasdy dabei im selben Jahr mit seinem Ripper-Mystery Film “Hände voller Blut” um längen besser. Abgesehen von dieser Schizophrenie und dem langweiligen Plot kann man jedoch die gewohnte Klasse Hammers und Sasdys erwarten. Die Sets sehen toll aus, die Kameraarbeit ist gelungen und auch an den Kostümen gibt es nichts auszusetzen. Das beste Argument für den Film ist Ingrid Pitt (Totentanz der Vampire), die mal wieder famos spielt! Also wirklich keiner meiner favorisierten Hammer Streifen, dennoch habe ich ihn mittlerweile so oft gesehen, dass er doch etwas anziehendes haben muss, sonst würde ich ihn wohl nicht regelmäßig schauen.

Ein wirklich guter Grund die Comtesse mal wieder lebendig werden zu lassen ist der neue Blu-ray Release des Films, den wir Anolis Film zu verdanken haben. In gewohnt hoher Qualität und wie immer bestens restauriert haben sie den Film in HD neuaufgelegt und mit tollen Extras versehen. So gibt es zwei sehr aufschlussreiche und interessante Audiokommentare. Der deutsche wurde eingesprochen von Dr. Rolf Giesen und Ivo Scheloske, der englische von Hauptdarstellerin Ingrid Pitt , Stephen Jones und Kim Newman dazu gibt es ein Interview mit Peter Sasdy aus dem Jahre 2013, das nicht(!) mit dem auf der Blu-ray von “Hände voller Blut” identisch ist. Dazu noch ein Interview mit Ingrid Pitt von 1994, Trailer, die Deutsche Titelsequenz, Deutscher Werberatschlag, US Pressbook, Hammer Christmas Folder, Rank Folder und die obligatorische Bildergalerie. Wer sich beeilt kann seine Hände vielleicht auch noch an das limitierte Mediabook bekommen, das zusätzlich noch ein 24-seitiges Booklet enthält.

6 von 10 respektable Brüste