Dienstag, 19. Januar 2016

Ikigami - Der Todesbote #10 (Carlsen Manga)

Ikigami - Der Todesbote #10 (Carlsen Manga)

Sein neuester Auftrag führt Fujimoto zu dem jungen Polizisten Nakagami, der in letzter Zeit nicht nur dadurch aufgefallen ist indem er Gedankenverbrecher*innen auf Demonstrationen schwer verletzt hat, sondern nun bekommt er auch noch einen Ikigami. Gleichzeitig erfährt er, dass seine ständigen Gewaltausbrüche nicht wie er selbst vermutete mit dem gewalttätigen Verhalten seines Vaters zu tun hat, sondern einer neuen Diagnose zufolge auf einen Gehirntumor zurückzugehen scheint. Anstatt seine letzten Stunden nun jedoch mit seiner Mutter zu verbringen erledigt er das letzte mal seinen Dienst während einer Demonstration und knüppelt mehr Gedankenverbrecher nieder als jeder Cop vor ihm. Das neue Gesetz, das Gedankenverbrecher an die Front in einen neu aufflammenden Krieg schicken will lässt jedoch nicht nur die Demonstrierenden in Aufruhr geraten. Auch Fujimoto stellt seinen Job erneut in Frage. Bleibt er ein Unterstützer des GFW oder wird auch er zum Gedankenverbrecher?

Nach zehn Bänden und 60 Kapiteln beendet Motoro Mase seinen dystopischen Psychothriller „Ikigami“. Ein einziges mal lässt er den Manga für drei Kapitel vom gewohnten Konzept abkehren und lässt Fujimoto auf neuen Wegen dieser orwellschen Albtraumwelt wandern. Das Ende überrascht zwar nicht unbedingt, auch wenn die Wendungen nicht dumm sind, gleichzeitig ist es vielleicht aber etwas zu moralisierend und am Ende sogar zu versöhnlich. Es hätte gerne noch ein paar Bände weitergehen können und somit ein weniger plumpes Ende finden können. An den Regeln des GFW ändert sich in Kriegszeiten einiges und auch der Ikigami des Polizisten hätte noch einige neue moralische Fragen und Dilemma aufwerfen können. Meiner Meinung nach verschenkt man mit dem zu frühen Ende jedenfalls einiges Potential.

Optisch hingegen kann man weiterhin wenig meckern. Da hat sich seit dem ersten Band wenig getan, die Kompositionen sind allerdings von Beginn an stark, die Charakterdesigns einprägsam und auch die gelegentliche Action wurde immer gut umgesetzt. Falls ihr also noch nicht mit Ikigami begonnen habt, könnt ihr von nun an die gesamte Serie am Stück lesen. Es handelt sich um einen beinahe durchweg sehr guten Science-Fiction Manga, der nur sehr selten durchhängt und bis zum Ende hin von seinem interessanten Konzept getragen wird.

7 von 10 eingeschränkte Blumenläden