Mittwoch, 6. April 2016

Igai - The Play Dead/Alive (Egmont)

Igai - The Play Dead/Alive (Egmont)

Wie so oft befinden wir uns auf dem Campus einer japanischen Hochschule. Anstatt einer herkömmlichen Liebesgeschichte oder vielleicht den neuesten Abenteuer eines Super-Sentai Teams, wird eine Zombie Geschichte erzählt. Dabei geht es um Akira, der schlimm in Kurumi verliebt ist, die wiederum ein Auge auf den beliebten Boxer Ume geworfen hat. Letzterer hat sich einmal mehr mit einigen seiner Mitschüler angelegt und Kurumi bittet ihn darum den Streit zu schlichten. Doch was sie vorfinden ist keine Rauferei zwischen Jugendlichen, sondern ein Schlachtfeld. Wie sie schnell lernen müssen, haben sich Umes Kontrahenten in Zombies verwandelt und ihn attackiert. Auch Kurumi wird plötzlich zu einer willenlosen Kannibalin. Und genauso schnell wie es zur Zombieapokalypse kam hört dieser Schrecken auch auf einmal wieder auf. Doch wie lange sind sie vor den Zombies sicher?

Na, da haben wir ja mal wieder einen neuen Zombie Manga. Davon gibt es zwar mehr als genug, aber weitere gute Genrevertreter könnten durchaus nicht schaden. So wirklich vom Hocker reißen konnte mich “Igai” von Tsukasa Saimura (Tokyo Undead) allerdings nicht. Es ist zwar erst der erste Band, aber bisher ist so wenig passiert, dass es schwer ist viel zur Handlung zu sagen. Genau das ist auch das Problem. Wenn ein Künstler es auf knappen 200 Seiten nicht schafft mein Interesse zu wecken, dann schafft er es in den folgenden Kapiteln auch nur schwerlich. Spannend ist an diesem Band vor allem das Kommen und Gehen der Zombieinfizierung. Dadurch entsteht eigentlich eine spannende neue Komponente der Zombiethematik. Wie soll damit umgegangen werden, wenn Infizierte nicht immer blutrünstige Bestien sind, sondern zwischen ihren mörderischen Phasen ganz normal sein können, nur um dann wie aus dem Nichts wieder zu Monstern zu werden. Das Resultat davon ist Misstrauen, Angst und aber auch Skrupel die Angreifenden zu töten. Spannend, aber leider nicht spannend erzählt.

Der Manga beschäftigt sich vor allem mit mittelmäßig inszenierten Actionsezenen mit etwas Fan-Service und es wird überraschend viel Raum für eine Dreiecksbeziehung gelassen. Und Dreiecksbeziehungen in Dingen für Jugendliche sind immer ein Garant für ausgedehnte Langeweile. Der Zombieteil der Geschichte ist zu harmlos und gleichzeitig ungeahnt generisch um gefallen zu können, ebenso optisch wenig ansprechend und die Liebelei nicht besonders mitreißend oder wirklich romantisch. Dazu dann ein paar uninspirierte Charaktere und fertig ist viel Mittelmaß.

Abgesehen von einer einzigen interessanten Idee bleibt hier nur wenig übrig. Wir bekommen viele Seiten deren fehlen kein Mensch bemerken würde und somit viel Leerlauf. Die Charaktere sind langweilig und haben wir so schon sehr oft gesehen. Letztendlich stellt sich die Frage wer Manga wie diesen lesen soll, da absolut kein Alleinstellungsmerkmal zu erkennen ist und es wirklich nicht an alternativen mangelt.

5 von 10 gebissene Streber