Freitag, 23. September 2016

Frankensteins Höllenmonster (1974) [Anolis]

Frankensteins Höllenmonster (1974) [Anolis]

Als junger, aufstrebender Wissenschaftler will Simon Helder (Shane Briant) neue Bereiche der Medizin erforschen. Schon seit geraumer Zeit eifert er seinem Idol, dem Baron Frankenstein nach. Aber ebenso wie einst Viktor Frankenstein (Peter Cushing), wird auch Simon bald von den Wachmännern beim wiederverwerten der Leichen erwischt. Und ebenfalls genauso wie damals Frankenstein wird auch er in eine Irrenanstalt gesperrt. Doch statt einer Strafe scheint er dort alles zu bekommen, was er sich nur wünschen könnte. Doktor Viktor, der Arzt der Anstalt ist in Wahrheit Frankenstein, dessen Assistent er werden darf, aber irgendwas wird ihm verheimlicht.


“Frankenstein and the Monster from Hell” aus dem Jahre 1974 bedeutete das Ende für eine Ära. Der Film war die letzte Regiearbeit von Terence Fisher, der vier der sechs Hammer Studios Frankensteins drehte. Es war seine 29. Regiearbeit für das Studio. Gleichzeitig war es das letzte Sequel eines Hammer Films, der letzte Frankenstein des Studios sowie das letzte Mal für Peter Cushing den Erschaffer des Monsters zu spielen. Letzterer stand hier erstmals gemeinsam mit David Prowse vor der Kamera, der ihn ein paar Jahre später in der Rolle des Sith Lords Darth Vader gehörig würgen sollte. Prowse spielt hier, wie auch schon 1970 in “The Horror of Frankenstein” das Titelgebende Höllenmonster. Wie so oft steht und fällt ein Frankenstein Film mit dem Monster und in diesem Fall ist das Monster leider nur okay. Das Kostüm sieht eher aus wie ein Plastik-Yeti und wirklich viele Chancen bekommt Prowse leider auch nicht. Er darf nur ein wenig traurig gucken und dann noch ein paar Sachen umwerfen. Ein wenig Tragik ist zwar vorhanden, aber so richtig mag das Monsterdrama nicht funktionieren.

Cushing hingegen ist ziemlich charismatisch, auch wenn seine eher albern wirkende Perücke ein  wenig davon ablenkt. Das größte Problem ist aber, dass die Geschichte nicht so richtig in die Gänge kommt und letztlich auch absolut nichts neues erzählt. Schade drum, denn gerade im Finale wechseln sich interessante Fragmente mit viel Langeweile ab. Vermutlich um wenigstens ein wenig von der veralteten Erzählweise und Darstellung wegzukommen wurde hier stark auf den Ekelfaktor gesetzt. So werden die Operationen an dem Monster in voller länger gezeigt, dabei unsinnig viel mit Gehirnen und Glibberaugen gespielt und letztlich muss Frankenstein sogar eine Arterie mit den Zähnen festhalten, auch wenn es viele andere Optionen gegeben hätte.

Das Höllenmonster kann die Länge seiner Spielzeit adäquat unterhalten, allerdings nicht ohne immer mal wieder kleinere Durchhänger zuzulassen. Die Story ist nichts neues, es werden aber zumindest ein paar Details umgeworfen und es gibt sogar kleinere, mäßig ungeahnte Wendungen. Sicherlich kein Frankenstein Film den ich allen empfehlen würde, für Frankenstein Fans aber durchaus zu empfehlen, zu hoch dürfen die Erwartungen allerdings nicht sein.

Die Blu-ray des Films ist mit einigen feinen Extras bestückt. Da wäre zuerst der Audiokommentar mit Dr. Rolf Giesen & Uwe Sommerlad und der mit Madeline Smith, Shane Briant & Marcus Hearn. Dazu kommt das Making Of “Taking Over the Asylum”, die Dokumentation “Terence Fisher - Charming Evil” und Interviews mit David Nathan und Friedrich Schoenfelder. Außerdem der US Trailer, das US Pressbook und Bildergalerien.

6,3 von 10 geschickte Hände