Donnerstag, 15. Dezember 2016

Doctor Who - Gefangene der Zeit - Band: 1 (Panini)


Doctor Who - Gefangene der Zeit - Band: 1 (Panini)


Ein unbekanntes Wesen, dass sich im Raum zwischen den Welten und außerhalb der Zeit aufhält, hegt einen immensen Groll gegen den letzten der Timelords oder viel mehr gegen all seine verschieden Inkarnationen. Er reist von Zeitlinie zu Zeitlinie um die einzelnen BegleiterInnen des Doctors zu entführen und als späteres Druckmittel festzuhalten. Der Doctor dessen Erinnerungen an diese schrecklichen Vorfälle fortwährend gelöscht werden, erinnert sich erst viele Regenerationszyklen später an die Geschehnisse.

Der erste Doktor befindet sich auf einer kleinen Besuch des berühmten Evolutionsbiologen Thomas Huxley als sich eine Horde Zarbi (eine Art riesiger Weltraum-Armeisen) in den Tunneln der Londoner U-Bahn ausbreitet. Der zweite Doktor landet geschickt im größten intergalaktischen Kaufhaus des bekannten Universums, doch statt sich ein bisschen zu amüsieren geraten seine Begleiter als „Antiquitäten“ in den Fokus von Menschenhändler. Viele Jahre später erhält der dritte Doktor ein Notsignal, es stammt von einer alten Freundin aus seiner Zeit bei UNIT, die Remoraxianer (eine auf Wasser basierende Lebensform) wollen den Planten für sich annektieren und umwandeln. Gemeinsam mit seinem alten Gefährten Brigadier Lethbridge-Stewart, versucht der Doctor das Unheil zu verhindern. Der vierte Doctor landet gemeinsam mit K-9 und Leela auf einem bekannten Planeten, doch die planetare Mietpolizei, die „Judoon“, ist in höchster Alarmbereitschaft, weil das bedeutende Juwel von Fawton gestohlen wurde. Einige Jahrhunderte weiter in der Zukunft landet des Doctors fünfte Inkarnation mit der TARDIS auf einem öden Planeten um das alte Mädchen mit neuer Energie zu versorgen, gerät dabei aber zwischen die Fronten der Sontaraner und der Rutan, die sich seit Jahrhunderten im Krieg befinden. Eigentlich wollte der sechste Doktor seinen neuen Begleitern Peri und dem Gestaltwandler Frobisher, nur ein paar lebende Pinguine zeigen, ist zu diesem Zweck aber in einem Naturschutzgebiet des Jahres 7214 gelandet und wird umgehend von der Roboterpolizei gejagt und als Wahnsinniger eingesperrt.

In diesem ersten Band verfolgen wir gespannt die Abenteuer der ersten sechs Inkarnationen des letzten Timelords. Umrahmt werden diese Einzelhandlungen von einem mysteriösen Plan eines unbekannten Wesens, dass sich am Doctor rächen will. Die Geschichten sind dabei von gemischter Qualität. Klares Anzeichen des Kompromisses zwischen dem Fan-Service möglichst viele Doktoren in einer großen Geschichte unterzubringen und der daraus resultierenden Kompression bzw. Reduktion der einzelnen Kapitel. Diesen fehlt dadurch häufig der notwendige Raum um sich entwickeln und entfalten zu können, was wiederum dazu führt das wir eine Reihe mittelmäßiger Geschichten vorfinden die innerhalb von ca. 15 bis 20 Seiten Einleitung, Hauptteil und Finale vereinen müssen, was zu einem Verlust der Innovation und damit verbunden zu eher austauschbaren Episoden führt. Nun klingt das vielleicht übermäßig kritisch, aber mir sind beim Lesen auch einige positive Aspekte aufgefallen, beispielsweise das gewisse Eigenarten der Doctoren, sowohl visuell als auch vom Dialog her gut herausgearbeitet wurden und den entsprechenden Darstellungen der Schauspieler ähneln. Auch angenehm für Whovians sind eine Reihe von sehr dezenten Anspielungen auf unbekanntere Folgen aus den frühen Jahren der TV-Serie.
Die gestalterische Vielfalt hält sich leider ebenfalls in Grenzen und bewegt sich auf Franchise üblichem Niveau, auch wenn für die einzelnen Kapitel unterschiedliche ZeichnerInnen verantwortlichen waren, gibt es keine großen Überraschungen, dennoch ein solides Layout.
Die Extras hingegen verdienen einen genaueren Blick. Jedes Kapitel wird von einem Essay abgeschlossenen in denen unterschiedliche Personen aus dem schöpferischen Umfeld des Doctor Who Universums Einblicke in die Historie der Comics geben. Außerdem verrät der Autor Scott Tipton ein wenig über die Entstehungsgeschichte von „Gefangene der Zeit“

6.0 von 10 Jelly Babies