Mittwoch, 25. Januar 2017

Miss Hokusai (2015) [Kazé]

Miss Hokusai (2015) [Kazé]

Mitten im 19. Jahrhundert in Japan. Edo ist der kulturelle Knotenpunkt des Landes, in dem unter anderem auch der berühmte Maler Hokusai lebt. Hokusais Holzschnitte sind auch heute noch weltweit und vor allem in Japan bekannt. Mit ihm lebt seine Tochter O-Ei, die ebenso wie er anstrebt eine Künstlerin zu werden. Bis es aber so weit ist, muss sich noch viel über ihre Kunst lernen.



Der Abendfülllende Anime „Miss Hokusai“ vom Regisseur Keiichi Hara (Summer Days with Coo), ist eine Verfilmung des Manga „Sarusuberi“ von Hinako Sugiura. Der Manga wiederum erzählt die Geschichte der Zeichnerin O-Ei die unter anderem unter dem Namen ihres Vaters Kunstwerke erschuf. Der Film zeigt einige, meist alltägliche Szenen ihres Alltags. Sie streitet mit ihrem Vater, lernt von ihm, spielt mit ihrer kleinen, blinden Schwester, flirtet mit Männern, verliebt sich und natürlich zeichnet sie viel. Interessant ist dabei vor allem der künstlerische Aspekt. Wann immer über Kunst und das Zeichnen gesprochen wird generiert der Film schöne Bilder, philosophische Gespräche und vor allem eine sehr akkurate Darstellung davon wie diese klassische japanische Kunstform entsteht.

Abseits davon ist der Film eine Aneinanderreihung alltäglicher, manchmal auch leicht fantastischer Momente in denen sich leichtes Drama und süßer Humor abwechseln. Beides ist okay, aber da der Film keinen Höhepunkt hat auf den hingearbeitet wird und es auch ansonsten völlig an Charakterentwicklung in jeglicher Form fehlt. Sehr schade. So dümpelt der Film leider meist vor sich hin. Gelangweilt wurde ich dadurch zwar nie, aber trotzdem fühlt sich vieles wie Leerlauf an.

Ein weiterer Kritikpunkt wäre der Soundtrack und das restliche Soundgewand, das viel zu modern, bei der Musikwahl sogar teilweise sogar modern, macht gerade zu Beginn die Atmosphäre kaputt.

Ein sehr schön anzusehender Anime, mit vielen herzlichen Momenten und etwas Fantasy. Einen richtigen Handlungsbogen werdet ihr jedoch vermissen und letztlich wird nicht sonderlich viel hängen bleiben. Schade drum, denn hier steckt noch viel mehr drinnen. Für einen gemütlichen Nachmittag aber sicherlich keine falsche Wahl.

Die Blu-ray Veröffentlichung von Kazé enthält leider keinerlei Extras, verfügt dafür aber über einen sehr guten DTS-HD Ton und Bildqualität. Auch die Deutsche Synchro ist sehr gut geworden und mit namhaften Synchronsprechenden wie Konrad Bösherz und Anne Düe besetzt. Als kleiner Bonus liegt der Blu-ray aber noch ein kleines Poster bei.


7 von 10 Buddhas denen alles egal ist